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Hey Jungs, was nutzt ihr eigentlich für High-End-Equipment zum Aufnehmen eurer Hammersongs?

Written by

BerndW

Ah … gut, dass Ihr fragt. Also in den Neunzigern habe ich noch auf Tape aufgenommen. Entweder hab‘ ich mir einen 4-Spur-Recorder geliehen (danke, Ronnie!) oder mir etwas selbst gebaut, aus alten Tapedecks.

Seit 2001 nutzen wir allerdings modernste Digital-Technik und ausgeklügelte Software zum Festhalten unserer Ergüsse. Aktuell nehmen wir die Grundgerüste unserer Songs in der berühmten Recording-Gartenlaube auf. Ein Raum, der unglaubliche Ausmaße besitzt, den wir aber nur eingeschränkt nutzen …

Wir haben das ultramoderne Midi-Drumset von Frank dort aufgebaut und auch ansonsten keine Kosten und Mühen gescheut, mithilfe abgefahrener Technologie unsere Hirngespinste in akustische Formen zu pressen.

Das Recording Equipment beschränkt sich auf’s Nötigste. Seit ungefähr sieben Jahren besitzt Frank ein Midi-Schlagzeug der unteren Preisklasse, dass man gerade so Drumset nennen kann, auch wenn die eine oder andere Trommel schon ausgewechselt wurde. Midi-Drums sind nämlich etwas anders als akustische Trommeln (und sehen kacke aus).

Der Ton wird elektronisch erzeugt, weil es sich um einen Midi-Controller handelt. Man muss natürlich schon ganz normal spielen, aber man triggert mit den Schlägen Samples aus dem Rechner. Der Vorteil? Billiger, weil man sich einen guten gedämmten Raum spart und einen Haufen teurer Mikrofone.

Meine Gitarre im Proberaum ist eine Epiphone Dot, eine ES-335 Kopie aus dem unteren Preissegment – trotzdem tolle Gitarre! Diese ist direkt in das Presonus USB-Audio-Interface angeschlossen und das trockene Signal wird im Laptop mithilfe von digitaler Effektsoftware in einen Sound umgewandelt, der zumindest so klingt, als käme er aus einem Verstärker.

Glücklicherweise hat sich in den letzten 5 Jahren einiges auf diesem Gebiet getan und die Software emuliert einen Verstärker mittlerweile recht ordentlich. Auch hier ist der Vorteil, dass man keine Mikrofone aufbauen muss und der Lärm ausbleibt.

Also sitzen wir uns ungefähr einmal pro Woche mit Kopfhörern über den Ohren gegenüber, schmeissen den Laptop an und arbeiten an Songs. 

Bis vor kurzem war der Laptop noch ein Macbook aus dem Jahre 2013. Mittlerweile wurde es durch ein Windows-System von HP ersetzt – nicht weil Windows so geil ist, sondern weil Apple viel zu viel Geld für seine Rechner will. Die Software unserer Wahl ist seit einigen Jahren Bitwig Studio, auch wenn wir einige Ausflüge zu anderen DAWs hinter uns haben.

Zuhause habe ich noch eine Fender Jazzmaster Marke Eigenbau herumstehen, die ich vor zwei Jahren von einem Arbeitskollegen gekauft habe. Sie besitzt einen Jazzmaster Korpus mit zwei Single Coils und einen Humbucker am Steg, sowie einen Stratocaster Hals mit Kopfplatte. Ich mag die Gitarre und ihren Sound.

Ansonsten gibt es hier noch ein Midi-Keyboard für diverse Instrumente, die wir im Nachhinein overdubben (das ist der internationale Profiausdruck für das nachträgliche Einspielen zusätzlicher Instrumente).

man beachte die schlauen Bücher im Hintergrund…

Da wir allerdings Romantiker sind und etwas stümperhaft, spielen wir unser Material im Proberaum nicht mithilfe eines Klicks ein, was eigentlich heutzutage gängige Praxis ist. Ansonsten hätten wir es wesentlich einfacher unser Zeugs digital in der DAW zu bearbeiten. Nein, wir spielen unseren Song IMMER komplett durch, sodass das Fundament einer Aufnahme immer mit all seinen Temposchwankungen in der DAW vorliegt.

Wie gesagt, das hat auch etwas damit zu tun, dass wir es schlichtweg nicht hinbekommen anhand einens Klicks unsere Sachen aufzunehmen. Die Ausrede, es sei romantischer oder oldschool klingt halt cooler. Yeah, we are hipsters!

Meiner Meinung nach sollte man auch ruhig mal zu seinen Fehlern stehen, damit alles nicht zu steril und gleich klingt. Trotzdem hilft die Digitalisierung definitiv, dass die Aufnahmen ohne viel Aufwand so klingen, wie man sich das vorher vorgestellt hat. Wenn man allerdings nicht weiß, wie man die ganzen Apps und Plugins benutzt, kommt man auch nicht weit.

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