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Found Sound Sampling: Percussions aus TapeDeck Geräuschen…

Written by

BerndW

Field Recordings und Found Sounds – Also Sounds, die man nicht im Studio aufnimmt, sondern irgendwo in der Umgebung, ohne direkten Bezug zur Musik oder zu Instrumenten – werden schon recht lange für die Musik genutzt.

Schon in den 1940ern hatte Pierre Schaeffer den Begriff „Musique Concrète“ kreiert, um Sounds aus der Umgebung in seine konkrete Musik einzubauen. Er befreite sich somit von den Zwängen der traditionellen Musiktheorie und wollte den Zuhörer zum intensiven „Hören“ bewegen, also quasi gewisse Sounds aus dem Alltag ohne dessen visuellen Bezug zu genießen.

Er experimentierte schon sehr früh mit den Möglichkeiten des Tonbandes. Wenn man will, könnte man das alles schon als die ersten Sample-Techniken bezeichnen. Er manipulierte Tape, um die Aufnahmen rückwärts abzuspielen und erzeugte diverse andere experimentelle Effekte mit seinen Arbeiten.

Seitdem sind Found Sounds natürlich viel weiter verbreitet, entweder in der Musik, aber natürlich auch im Sound Design für Videospiele und Filme. Auch die Technik zur Manipulation, zum Aufnehmen und zum Abspielen dieser Sounds hat sich vom Tape hin zu digitalen Gadgets (Hardware oder Software) gewandelt. Entweder man nutzt einen mobilen Recorder zur Aufnahme, oder einfach das Smartphone. Da jeder eine Digitale Audioworkstation (DAW) auf seinem Laptop installieren kann und darin eine Sampler-Software nutzen könnte, hat heutzutage jeder die Möglichkeiten mit Found Sounds zu experimentieren.

Man muss noch nicht mal das Haus verlassen, um Found Sounds aufzuzeichnen. Im Haushalt kann man mit allen möglichen Dingen interessante Geräusche erzeugen und diese dann in der DAW zu einem Instrument für den Sampler umwandeln.

Vom TapeDeck-Krach zum Percussion Instrument

Ich habe vor Kurzem mal ein paar typische Geräusche eines TapeDecks aufgezeichnet (Spulen, Wiedergabe starten, Stoppen, Cassette auswerfen, umdrehen, …) und diese in der DAW dann in einzelne Hits für ein Percussion Instrument verbogen. Jede DAW bietet hierfür ausreichend Effekte: EQ, Kompressor, Delay, Distortion, Reverb … und die Möglichkeiten die Samples so zu zerschneiden, wie man will.

Ein paar typische Aufnahmen:

Cassette zurückspulen:

Cassette umdrehen:

Ich habe alle möglichen verschiedenen Sounds aufgenommen und mithilfe der DAW und ein bisschen Zeit alles in folgende Percussion Hits verwandelt:

Vom Found Sound zur Musik

Ich bin kein Fan von Musik, die ausschließlich mit Samples gebaut wird – auch wenn diese vielleicht in mühsamer Arbeit selbst aufgenommen und bearbeitet wurden. Ich mag eine gesunde Mischung aus akustischen und elektronischen Instrumenten (das können entweder Synthesizer oder Sampler sein).

Am liebsten mag ich es, wenn man bestimmte Akzente mithilfe von ungewöhnlichen Sounds setzt. Zu diesem Zweck eignen sich Found Sound Percussion Samples ganz hervorragend.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hatte heute morgen eine ganz simple Idee auf dem Klavier und wollte dazu mal mein TapeDeck Percussion Sample Krams ausprobieren. Hier mal ein ganz kurzer und simpler Ausschnitt, wie man Found Sounds als Percussions einsetzen kann:

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